Offener Brief an den bayerischen Ministerpräsidenten

Stadtrat Manfred Billinger

08. Januar 2021

Offener Brief des SPD Ortsvereins Vilsbiburg an den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, den bayerischen Wirtschaftsminister Huber Aiwanger und den bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek zur Corona Impfung in Bayern.

Sehr geehrter Herr Ministerpräsident, sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister, sehr geehrter Herr Gesundheitsminister, als Lokalpolitiker wenden wir uns in großer Sorge um die Gesundheit der Bürger in unserem Land an Sie. Wir glauben, dass die nachfolgend skizzierte Situation im Landkreis Landshut in ähnlicher Weise alle Städte und Landkreise in Bayern betrifft. Die Coronaimpfzentren in Bayern nehmen ihre Arbeit auf. Die schnelle Einrichtung der Impfzentren, die professionelle Arbeit und die Bereitschaft der Menschen, die in den Zentren bis zu 7 Tage die Woche arbeiten, verdienen höchste Anerkennung. Wir sind dafür dankbar. Aber es ist zu wenig – viel zu wenig. Im Impfzentrum des Landkreises Landshut können täglich bis zu 300 Menschen geimpft werden. Der Landkreis hat 160.000 Einwohner. 2 Impfungen sind für jeden Impfwilligen nötig. Mit den vorhandenen Impfkapazitäten werden wir 3 Jahre brauchen bis 100% der Landkreisbürger geimpft sind. 2 Jahre für eine Impfquote von 70 %, die für die dauerhafte Eindämmung des Virus erforderlich ist. Das dauert zu lange – viel zulange. Wir gehen davon aus, dass die Bundesregierung alles tut um das Versprechen des Bundesgesundheitsministers einzulösen: Jedem Impfwilligen im 1. Halbjahr 2021 die Impfung zu ermöglichen – und den dafür erforderlichen Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Wir bitten Sie, alles zu tun, dass die Menschen, dann auch geimpft werden können. Wenn wir davon ausgehen, dass ab 1. April ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, brauchen wir dann eine Impfkapazität von 2.300 Impfungen pro Tag um die 70% Impfquote im 1. Halbjahr 2021 im Landkreis Landshut zu erreichen. Wir bitten Sie dringend eine Strategie, die dieses Ziel erreichen kann vorzulegen und die für die Umsetzung erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen. Ein Szenario, dass zwar ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, aber die Kapazitäten nicht ausreichen um die Menschen zu impfen, darf unter keinen Umständen eintreten. Jeden Tag sterben über 1000 Menschen an Corona, Tausende erkranken täglich, die Wirtschaft ist gelähmt, die Kultur liegt danieder, die Menschen bangen um ihr Leben und um ihre Existenz. Jeder Tag, den wir wegen zu wenig Impfungen verlieren, erhöht das Risiko, dass eine Mutation des Virus entsteht, die wir mit den bisherigen Impfstoffen nicht mehr bekämpfen können. Der größte Teil der Menschen in unserem Land trägt die weitgehenden Einschränkungen des täglichen Lebens in bewundernswerter Weise mit. Als Lokalpolitiker unterstützen wir die Bürger und die Staatsregierung bei der Umsetzung der Maßnahmen mit allen Kräften. Die Menschen erwarten zu Recht, dass auch die Staatsregierung alles unternimmt, um eine zeitnahe Impfung aller impfwilligen Bürger sicher zu stellen.

SPD Ortsverein Vilsbiburg

Manfred Billinger Stellvertretender Ortsvorsitzender

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