Lebensmittel retten und Menschen helfen
Vor zwei Jahren konnten sich die SPD-Politiker aus dem Landkreis Landshut bei einem Besuch in den alten Räumlichkeiten der Vilsbiburger Tafel ein Bild von der schwierigen Ausgabe- und Raumsituation machen. Mittlerweile ist die Tafel, die von der Diakonie Landshut betrieben wird, in neue, helle Räumlichkeiten in der Oberen Stadt in Vilsbiburg umgezogen und kann ihren Kunden nun auch Wartemöglichkeiten anbieten.
Die Vorstandschaft der Landkreis-SPD mit der Kreisvorsitzenden Ruth Müller, MdL überzeugte sich bei einem Besuch vor Ort von den Verbesserungen und informierte sich über die Arbeit der ehrenamtlichen Tafel-Mitarbeiter und überreichten eine Spende aus dem Erlös des letzten Kirchweihsonntags an die Tafel-Leiterin Simone Kappeler. Mit den Spendengeldern könne hinzugekauft werden, was über die Sachspenden nicht hereinkomme. 30 Ehrenamtliche kümmern sich jede Woche darum, die Lebensmittelspenden einzusammeln, zu sortieren und wieder auszugeben, berichtete Simone Kappeler den SPD-Politikern Hans Sarcher, Gerd Babl und Theresa Bergwinkl. „Gerne können sich auch neue Ehrenamtliche bei uns melden, die Zeit und Lust haben, bei der Tafel mitzuarbeiten“, informierte Simone Kappeler. Jede Woche erhalten zwischen 60 und 80 Tafelkunden Lebensmittel, die von den Supermärkten oder Großhändlern ansonsten vernichtet werden würden, weil die Angebotsfrist vorbei ist oder schon wieder frischere Ware in die Regale geräumt werden muss. Rund 250 Personen zwischen Geisenhausen und Velden werden so jede Woche von der Vilsbiburger Tafel mit Obst, Gemüse, Brot und auch Milchprodukten versorgt, die zum Wegwerfen zu schade sind. Besonders schön sei es auch, wenn Jugendliche im Rahmen ihres Firm- oder Konfirmandenunterrichts Projekte der Tafel unterstützen, um so ein Bewusstsein für soziale Belange zu bekommen. Jeden Freitag zwischen 9 und 11 Uhr ist die Tafel geöffnet und versorgt seit zwölf Jahren Bedürftige in den verschiedensten Lebenssituationen mit Lebensmitteln. „Wir haben Familien genauso unter den Kunden wie Alleinerziehende oder Rentner und Rentnerinnen“, so Simone Kappeler. Und natürlich auch Menschen aus den verschiedensten Herkunftsländern, denn Armut macht sich nicht an der Herkunft fest. Gemeinsam sei ihnen, dass sie täglich darum kämpfen müssen, finanziell um die Runden zu kommen. Gespart wird, wo es geht – häufig auch am Essen. Damit in einem Land, in dem es Lebensmittel im Überfluss gibt, niemand hungern muss, wurden Mitte der 1990er Jahre die „Tafeln“ in Deutschland gegründet. „Sie leisten mit Ihrem Team eine wertvolle Arbeit“, bedankte sich Ruth Müller stellvertretend bei Simone Kappeler. Dennoch müsse es das Ziel in einem reichen Land wie Bayern sein, dass Tafeln überflüssig werden und die Einkommensschere nicht weiter auseinander drifte. „Eine gute Sozialpolitik müsse mit nachhaltigen Maßnahmen für gute Löhne und armutsfeste Renten sorgen“, forderte Ruth Müller.