SPD-Bürgertreff wurde zur Fragestunde für die Bürgermeisterkandidatin

Spagat der sozialen Aspekte mit betriebswirtschaftlichem Handeln

24. Oktober 2019

Alle Augen waren bei dieser Veranstaltung auf Sibylle Entwistle gerichtet. Sie gab Auskunft über ihre Person, gab aber auch bereits einen ersten Überblick über ihre Vorstellungen einer Weiterentwicklung der Stadt und der angegliederten Gemeindeteile. Die Besucher des bis zum letzten Platz vollen Vereinslokals erhielten bei einem regen Frage- und Antwortspiel einen guten Eindruck davon, wer sich da bei den kommenden Wahlen um das höchste Amt in Vilsbiburg bewirbt.

Auch wenn ihr Familienname Entwistle nicht gerade niederbayerische Wurzeln vermuten lasse, so sei sie doch eine geborene Vilsbiburgerin, sagte Sibylle Entwistle. Sie sei zwar damals mit den Eltern nach Landshut gezogen, habe aber viele Wochenenden in der Landwirtschaft der Großeltern, dem „Hanglberger-Hof“ in Hörasdorf verbracht und dort eine schöne Zeit, auch mit den Nachbarskindern verlebt. Später habe sie der Beruf nach München und Berlin geführt. Als junge Familie mit Ehemann Paul und der kleinen Tochter sei sie dann wieder zurück in die niederbayerische Heimat gekehrt, wo nun wieder drei Generationen auf dem stattlichen Vierseithof leben.

Ihre ersten sozialen Erfahrungen habe sie im damaligen Mütterzentrum gesammelt, das leider ohne Führungsteam vor der Auflösung gestanden sei. Sie habe sich deshalb spontan in dieser wichtigen Einrichtung engagiert und die Führung übernommen. Zur attraktiven Gestaltung des Zentrums habe sie verschiedene Kurse initiiert. Dabei habe ihr Johann Sarcher unbürokratisch über die Vhs unter dem Motto: „ausprobieren und machen“ entscheidend geholfen.

Wie wichtig ihr die Kooperation zwischen Stadt und den Vereinen und Einrichtungen und mit der heimischen Wirtschaft sei zeige auch die Einführung der Ferienbetreuung der Kin-der der Beschäftigten der Firma. Dräxlmaier. Hier habe sie eine großartige Hilfe für Arbeitgeber, Eltern und Kinder geschaffen, sagte Manfred Billinger, der den Bürgertreff leitete. Dass ihr betriebswirtschaftliche Zusammenhänge nicht fremd seien, sehe man an ihrer dualen Ausbildung mit Studium zur Betriebswirtin u. Wirtschaftspsychologin und dem beruflichen Werdegang als Handelsfachwirtin bei einem weltweit agierenden Möbelgroßhändler. Dort habe sie zuletzt als Regionalleiterin für Bayern im Vertrieb arbeitete. Zu ihren Hauptaufgaben habe dabei auch Teamführung gehört, ergänzte Manfred Billinger.

Zu ihren Ideen und Vorstellungen für die Stadt befragt meinte die Bürgermeisterkandidatin: „Vilsbiburg braucht Innovationen. Es habe Bürgermeister gegeben die Neues geschaffen hätten und andere, denen das Verwalten wichtig gewesen sei. Vilsbiburg darf sich nicht ausruhen, sondern muss neue Wege gehen, um die Zukunft zu sichern. Wir brauchen Industrie und Handwerk sowie Perspektiven für junge Menschen.“ Die Mobilitätsfrage sei in den nächsten Jahren unglaublich wichtig. Vilsbiburg habe viele Bewohner in Stadt- und Gemeindeteilen, die derzeit nicht ohne Auto in die Innenstadt kämen. Dazu müssten neue Wege für einen bürgerfreundlichen ÖPNV gefunden werden. Um junge Menschen im Ort zu halten, aber auch „Einpendler“ als Einwohner zu gewinnen müsse günstiger Wohn-raum geschaffen werden. Dazu sei die Baugenossenschaft ein wichtiger Ansprechpartner.

Neben ihren Vorstellungen zu einem guten Flächenmanagement, dem Engagement gegen Leerstände von Läden, aber auch darüber liegenden Wohnungen, und ihrer positiven Einstellung zum Sport und damit zum TSV war der Diskussionsabend voll ausgefüllt. Abschließend meinte Zweiter Bürgermeister Johann Sarcher noch: „Ein Stadtrat bekommt sehr viel über die Strukturen im Stadtrat und Rathaus mit. Jedoch reden wir bei dem Amt des Bürgermeisters nicht über Aufgabenkompetenz eines Stadtrates, sondern über die Fähigkeit ein Rathaus zu führen und die Zukunft zu gestalten. Darum ist die Führungserfahrung von Sibylle Entwistle sehr wichtig“. Sibylle Entwistle betonte abschließend, im Vilsbiburger Rathaus sei in allen Arbeitsbereichen hervorragender kommunaler Sachverstand versammelt. Damit könne der neue Bürgermeister gut in die Zukunft starten.

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